Kürbis-Therapie

Irgendetwas ging dieses Jahr schief mit den Kürbissen und Zucchini. Wahrscheinlich lag es am nicht vorhandenen Sommer – zumindest hier in Norddeutschland. Er hat uns einfach vergessen und einen Ernteeinbruch beschert. Meine Kinder finden das ja gar nicht schlimm. Wahrscheinlich leiden sie noch unter dem Kürbisschock von vor drei Jahren, posttraumatisch sozusagen.

Damals stapelten sich die dunkelgrünen Muskatkürbisse und Hokkaidos vor dem Haus, hinter dem Haus und in der Garage. Manche so schwer, dass man sie gar nicht tragen konnte. Ich habe noch die von Schauder erfüllte Frage im Ohr, ob man die jetzt alle essen müsse. Natürlich habe ich Freunde und Nachbarn damit beglückt, bis die auch irgendwann keine mehr haben wollten.

Unser Bedarf an Kürbissuppe und Kürbisquiche war auch recht schnell gedeckt, die Kinder traten in einen Kürbisstreik ein, und das Thema war damit gegessen. Allein schon auf die Farbe reagierten sie allergisch und vermuteten bald hinter jeder Süßkartoffel eine Cucurbita.

Wenn Familienmitglieder sich dem Kürbis verweigern, hat man nur die Möglichkeit, diesen Tatbestand entweder komplett zu ignorieren und auf bessere Zeiten zu hoffen, das Gewächs vom Speiseplan zu streichen oder es anders zu „verpacken“.

Man sollte sich für letzteres entscheiden, denn es lohnt sich.

Im vergangenen Jahr habe ich angefangen, ihn im Ofen in Scheiben geschnitten zu rösten. Er bekommt dadurch eine schöne Konsistenz und wird intensiv süß. In der Zusammenstellung mit Chili und Rosmarin erhält man ein Dreamteam.

Er gelangt zu einem neuen Outfit in Form einer Kürbis-Tarte Tatin, er verleiht den Gnocchi und Schupfnudeln eine schöne Farbe und süßlichen Geschmack, ist eine feine Zugabe im Risotto und wird zusammen mit Zimt und Schokolade im Muffin verarbeitet. Nicht zuletzt die orange getönten Plinsen sind heißbegehrt.

Jetzt ist übrigens die beste Zeit, sich einen Vorrat an guten Hokkaidos und Butternuss-Kürbissen zuzulegen.

Und hier gibt es viele Anregungen – nicht nur zu therapeutischen Zwecken…

Bitte mehr! Kürbis-Tarte Tatin mit Gorgonzola und Rosmarin

Kürbis-Gnocchi in Kräuter-Butter und Knoblauch

Ganz fein: Kürbisrisotto

Kürbis-Schupfnudeln mit geschmelzten Zwiebeln

Wandelbar: Kürbis-Plinsen

Kürbismuffins mit Zimt und Schokodrops

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3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Jesse Gabriel sagt:

    Ich gehöre zu den Kürbis – SÜCHTIGEN wenn es sich um den grünen Hokkaido – Hokkaido handelt, steht im Herbst, solange wie ich ihn bekomme jeden Tag mit auf dem Tisch, wohne alleine da kann keiner meckern. Bei mir liegen derzeit noch 15 grüne Hokkaido auf dem Balkon alle fast 2 kg schwer, es waren noch mehr aber sie lichten sich langsam. Muss mich echt zusammenreißen sonst würde ich mich nur noch von ihnen ernähren, wirklich schlimm bei mir, ungelogen.
    Am liebsten einwach ohne alles, in spalten geschnitten aus dem Ofen, freue mich schon auf heute Abend, da steht er wie soll es auch anders sein bei mir, mit auf dem Tisch.
    Viele Grüße sendet
    Jesse Gabriel

  2. anna sagt:

    Liebe Jesse, ich finde auch, Kürbis ist so unkompliziert und vielseitig, dazu noch sooo gesund und er schmeckt einfach gut. Ich habe auch noch einen Rest aus dem Ofen, der wird nachher verputzt! Dir einen guten Appetit!

  3. Jesse Gabriel sagt:

    Den wünsche ich dir auch.
    Bin aber ein Jesse, macht aber nichts.
    Liebe Grüße
    Jesse Gabriel

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