Auf diese Idee konnte nur mein Mann kommen: Zum Geburtstag im Mai hat er mir einen Profi-Pasta-Kurs in Bologna geschenkt, das bedeutet an fünf Tagen acht Stunden nichts als Nudeln! Wir sprechen von der Emilia Romagna, einer Provinz in Norditalien, die besonders große Stücke auf ihre Küche hält, aus der Berühmtheiten wie Parmesan, Balsamico, Parmaschinken, Mortadella, Ragù Bolognese kommen – und eben auch Tortellini, Tortelloni, Balanzoni, Cappelletti und Lasagne (diese im Original übrigens ausschließlich mit grünem Nudelteig, Béchamel und Ragù).
Ich glaube, ein bisschen hat er sich den Kurs auch selbst geschenkt. Das ist relativ naheliegend, weil er derjenige in der Familie ist, der ausschließlich von Spaghetti mit Butter und Parmesan leben könnte. Vielleicht hoffte er, mich damit zu mehr Nudelgerichten zu animieren. Bekanntlich liegt bei mir der Fokus ja auf dem Grünzeug.
Aber ich muss sagen, der Kurs war einfach eine einmalige Erfahrung! Ich habe etwas Tolles gelernt, nämlich ein Handwerk, besser gesagt die Kunst, feinsten Nudelteig aus Mehl und Eiern herzustellen und dann mithilfe eines 120 cm langen Rundholzes eine 1 mm dünne, aber recht große Teigplatte auszurollen. Darauf bin ich schon ganz schön stolz.
Das Handwerk des Ausrollens des Teigs (la sfoglia) zu lernen war das eine, der andere Schwerpunkt der Schulung waren selbstverständlich verschiedene Nudelformen herstellen zu können, auch besondere Füllungen und einige Spezialitäten, Theorie und kaufmännische Aspekte kamen dazu. Ich habe wahnsinnig davon profitiert – und die Latte bei Nudeln liegt jetzt ziemlich hoch. Mal sehen, was ich daraus mache. Am Nudelregal im Supermarkt laufe ich jedenfalls seitdem lächelnd erhobenen Hauptes vorbei.
Während des Kurses habe ich meinem Mann jeden Nachmittag Kartonweise allerbeste frische, selbstgemachte Nudeln mitgebracht. Er konnte sein Glück kaum fassen. Erst am fünften Tag wollte er dann doch mal etwas anderes zu sich nehmen: nämlich eine schöne Portion Gemüse!
Hier habe ich euch ein paar Eindrücke festgehalten:
