Was im Januar zu tun ist

Dieser Monat bietet noch einmal die Chance, die gepflegten und schön nachgewachsenen Fingernägel zu lackieren und zu bewundern, bevor diese in ein paar Wochen wieder (wie so oft ohne Handschuhe, die, wie so oft, sonst wo abgelegt wurden) in der Gartenerde versinken und hinterher ruiniert sind.

Die kalten und kühl-nassen Temperaturen geben uns noch Aufschub und die Gelegenheit zum Müßiggang. Das soll nicht heißen, dass man den Garten einfach Garten sein lassen sollte. Nein, jetzt ist die beste Zeit, um die Planung der Beete in Angriff zu nehmen und dann endlich mit großer Vorfreude neue Samen und frisches Saatgut zu bestellen. Quasi als eine Art Belohnung für die geleistete intellektuelle Arbeit.

Der größte Fehler, den man machen kann, ist, blind irgendwelche Tütchen zu bestellen. Man lässt sich natürlich leicht dazu verleiten, weil es so viel wunderbares Gemüse und Grünzeug gibt. Erfahrungsgemäß bleibt aber die Hälfte davon dann doch ungeöffnet, weil man entweder den Aussaattermin verpasst oder keinen Platz mehr im Beet hat.

Nein, ich kann nur dazu raten, sich alles vorher genau zu überlegen. Denn gut geplant ist halb geerntet (das ist meine private Gärtnerinnenweisheit). Für mich ist es die einzige Möglichkeit, wie ich die Beete einigermaßen im Griff behalten kann, ohne dass das komplette Chaos ausbricht. Außerdem kann ich so ab und zu nachsehen, wo ich was gepflanzt oder gesät habe. Das merke ich mir nämlich auch nicht. Eine Planung ist also relativ leicht, wenn man wie folgt vorgeht:

1. man schreibt auf, welches Gemüse angepflanzt werden soll

2. diese Gemüse werden in drei Spalten eingetragen: in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer (eine Übersicht gibt er hier). Spargel, Artischocken bekommen einen festen Platz im Garten, Kartoffeln würde ich in einer Kiste extra anpflanzen, Topinambur auch.

3. die drei Spalten repräsentieren sozusagen drei feste Beete bzw. Bereiche, die dann im darauf folgenden Jahr unter Berücksichtigung der Fruchtfolge einfach rotieren. An die Stelle der Starkzehrer treten dann die Mittelzehrer, an Stelle der Mittelzehrer die Schwachzehrer, an die Stelle der Schwachzehrer dann die Starkzehrer. So bleibt der Boden gesund.

4. nun wächst natürlich nicht jedes Gemüse zur gleichen Zeit, das eine früher, das andere später, was bedeutet, dass sie die ganze Saison über die Beete füllen können. Spinat, der im Februar ausgesät wird, weicht dann ein paar Monate später einem anderen Gemüse. Radieschen kann immer wieder neu ausgesät werden, ebenso Salate, während die Kohlsorten eine längere Entwicklungsdauer haben usw.  Einen Anhaltspunkt gibt das Bild oben.

5. Schließlich überträgt man das Ergebnis in den Beetplan und überprüft, ob denn auch ausreichend Platz für alles ist … Ein Gartenbuch zu führen ist absolut hilfreich.

6. Jetzt kann das Saatgut gesichtet und nachbestellt werden. Gute Adressen dafür gibt es hier.

7. Alles, was man jetzt noch vergessen hat, wird problemlos improvisiert.


Aussaat

im Freiland (unter Folie geschützt) oder unter Glas:

  • Wirsing (Vorbote)
  • Kohlrabi (Azur Star, Lanro)
  • Kopfsalat (Maikönig)
  • Asiagemüse (Mizuna)
  • Postelein
  • Möhre (Jaune du Doubs)
  • Süßkartoffeln vorkeimen

Ernte

  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Feldsalat
  • Topinambur
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Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Luise sagt:

    Eine tolle Anleitung zur perfekten Planung! Das nehme ich mir gleich mal zu Herzen und versuche, den Winterblues damit zu vertreiben.

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