Topinambur (Helianthus tuberosus)

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Es gibt viele Gartenbesitzer, die finden Gelb ganz schrecklich und verbannen deshalb alles, was in dieser Farbe blühen könnte strikt aus ihren Beeten und Töpfen. Ich gehöre eigentlich auch dazu. Allerdings mache ich mittlerweile doch die ein oder andere Ausnahme bei Pflanzen, sofern sie nicht direkt am Haus stehen, sondern eher im Gemüsegarten oder am Gewächshaus. In den letzten zwei Jahren konnte man deshalb dort 2 Meter hohe sonnenhutartige Gewächse ausmachen, die von der ein oder anderen Freundin mit einem ungläubigen Stirnrunzeln quittiert wurden. Dabei handelte es sich doch nur um meinen Topinambur. Die Knollen aus dem ersten Kübel habe ich nun geerntet.

Abgesehen von der Farbe, können einem diese Knollen im Garten ganz schön viel Ärger einbringen. Topinambur neigt nämlich dazu, sich stark und unkontrolliert auszubreiten. Es heißt, wer ihn einmal im Garten hat, wird ihn nicht wieder los. Doch das wusste ich. Deshalb habe ich ihn auch in große, mit Drainagelöchern versehene Malerkübel gepflanzt, um Herrin meines Gartens zu bleiben.

Im ersten Jahr waren die Knollen recht klein, aber Umtopfen und Kompostgabe haben den Korbblütlern im zweiten Anlauf richtig gutgetan. Kleine Knollenstücke behalte ich zurück für die nächste Kultur.

Topinambur gilt übrigens als Pflanze der Indianer aus vorkolumbianischer Zeit und ist wertvoll für die Gesundheit. Von besonderer Bedeutung ist der hohe Gehalt an Inulin (bis 16%). Inulin wird unter Einwirkung von Enzymen und Säuren in eine speziell für Diabetiker verträgliche Zuckerform umgewandelt. Topinambur wird deshalb auch „Diabetikerkartoffel“ genannt. Bekannt ist er auch unter dem Namen Jerusalemartischocke. Roh genossen ist Topinambur ein Delikatesse mit nussigem Aroma


Kultivierung

Am besten kauft man sich ein paar Knollen Topinambur im Bioladen und setzt diese vorzugsweise in große Kübel. Die Vermehrung erfolgt vegetativ über die Ausläufer.

  • mehrjährige, winterharte Staude, wird je nach Sorte bis zu 3 m hoch
  • Standort warm und sonnig; Boden kalkhaltig, nährstoffreich, locker, keine Staunässe
  • Anbau: Knollen im Okt./Nov. oder März/April etwa 10 cm tief in die Erde legen, mehrmals anhäufeln und mit Kompost düngen; bei Trockenheit gießen
  • Ernte sobald das Kraut abgestorben ist, von Oktober bis Mai. Die Knollen sind frostfest und können den ganzen Winter über im Boden bleiben, dort bleiben sie am längsten frisch

Familienzugehörigkeit: Asteraceae

Balkongeeignet: ja, im großen Kübel mit genügend Platz für die Knollen

Kulturdatenblatt 2016:
– mickrige Knollen, nicht geerntet, sondern wieder in den Boden gesetzt mit neuer Erde und Kompostgabe

Kulturdatenblatt 2017:
– große Knollen, sitzen im Kübel fast ganz unten am Boden

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