Nach den vielen feinen Suppen und Currys, die ich in letzter Zeit gegessen habe, war mir mal wieder nach etwas – wie soll ich sagen – nach etwas Handfestem, etwas Rustikalem, etwas aus der Pfanne. Genauer gesagt nach Pfannkuchen oder nach einer Art Gemüse-Küchlein. Wie gut, wenn man auf seine eigenen Rezepte so leicht zugreifen kann. Es hat keine Minute gedauert, bis ich wusste, in welche Richtung es gehen sollte. Denn wer viel Gemüse essen möchte, ist in der asiatischen Pfannkuchenabteilung mit Okonomiyaki aller bestens bedient. Der Teiganteil ist überschaubar, man nimmt die Gemüse, die einem aus dem Kühlschrank anlachen, macht eine Sojasauce oder einen Kräuterquark dazu und hat ein schnelles, leckeres, sättigendes Essen auf dem Tisch.
Ich hatte noch Reste von Brokkoli und Blumenkohl, dazu eine Möhre, Chili, eine Handvoll Spinat – und los gings. Die Zusammensetzung ist zugegebenermaßen ein bisschen unorthodox, weil im Original eigentlich immer ein Blattkohl (z.B. Spitzkohl) als Grundlage dient. Aber ich finde, allein das Ergebnis zählt. Anstelle von Dinkelmehl habe ich Reismehl benutzt, weil ich gerade alle möglichen Reste aufbrauche, aber das muss auch nicht sein. Der Teig wird übrigens deshalb so knusprig, weil man ihn mit eiskaltem Wasser zubereitet und dies in Verbindung mit dem heißen Fett dann diesen Effekt erzielt.
An dieser Stelle vielleicht noch folgende Anmerkung: Wenn man mehrere Mahlzeiten am Tag zu sich nimmt, reicht dieses Rezept durch Zugabe von etwas mehr Gemüse und Mehl auch für zwei Personen. Man backt dann 2 Pfannkuchen. Ich habe meine Ernährung gerade im Wesentlichen auf Frühstück und 1 üppige Gemüsemahlzeit umgestellt, bei gleichzeitiger Erhöhung der Gemüsemenge, deshalb esse ich das alleine. Schmeckt ja auch lecker.

Zutaten: (1 Person)
300 g Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl, 1 Handvoll Spinat, 1 Möhre)
½ Chili, frisch, in Ringe
1 Frühlingszwiebel, Stücke in Streifen (etwas Grün zum Bestreuen zurückbehalten)
100 g Reismehl (oder: Weizenmehl)
1 EL Stärke
1 TL Backpulver
1 EL Gomasio (Sesam geröstet)
½ TL Kurkuma
½ TL Meersalz
1 TL Misopaste (hell)
180 ml eiskaltes Wasser
1 EL Essig, mild
3 EL Bratöl
Für die Sauce:
2 EL Sojasauce
2 EL Ahornsirup
1 EL Essig, mild
1 TL Gochujang
1 TL Tomatenmark
1 EL Sesamöl
Das Gemüse zerkleinern. Brokkoli und Blumenkohl in Scheiben schneiden, dann grob hacken. Möhre stifteln, Chili in Ringe und Frühlingszwiebel in Streifen und/oder Ringe.
Mehl, Stärke, Backpulver, Gomasio, Kurkuma und Salz in einer Schüssel vermischen. In der Mitte eine Kuhle bilden und darin Misopaste mit etwas Wasser anrühren.
Fett in einer beschichteten Pfanne erhitzen.
Die Mehlmischung mit dem restlichen Wasser und Essig zu einem glatten Teig rühren. Gemüse unterheben und gut vermengen. In der heißen Pfanne gleichmäßig verteilen und von beiden Seiten schön knusprig bräunen. Dabei mithilfe eines Tellers den Pfannkuchen einmal wenden.
Währenddessen die Sauce aus den Zutaten anrühren, abschmecken und zu dem Gemüsepfannkuchen reichen. Diesen mit restlichen Frühlingszwiebeln und etwas Gomasio bestreuen.
Lol du isst nur zweimal am Tag?
Im Moment im WESENTLICHEN ja. Ein sättigendes „Frühstück“ gegen Mittag, dann am späteren Nachmittag koche ich. Das geht gut. Und wenn ich zwischendurch zum Tee Lust auf einen Keks habe, dann esse ich den. Ich erlege mir keine „Verbote“ auf. Das funktioniert auf Dauer nicht.