Aphrodisierend: Pesto Genovese

Man kann auch alles übertreiben. So schreibt zum Beispiel das Originalrezept des Consorzio del Pesto Genovese eine minutiöse Vorgehensweise bei der Zubereitung vor. Demnach muss man nach dem 30-ten Blatt Basilikum die Knoblauchzehe hinzufügen, das Ganze in einem Marmorgefäß mit Holzstößel gründlich verarbeiten, am besten nur original ligurisches Basilikum verwenden (das dort allerdings nur noch in der warmen Jahreszeit angebaut wird), dazu natürlich ligurisches Olivenöl (das kann ich absolut nachvollziehen), nur den zertifizierten Parmesan und sardischen Pecorino und Pinienkerne aus dem Mittelmeerraum. Alternativ vielleicht auch Walnüsse. Also alles ziemlich langwierig. Uff!

Ich würde mal sagen, hätte es Mitte des 19. Jahrhunderts schon elektrische Küchenmaschinen gegeben, wäre das Prozedere schon längst abgekürzt worden. Ich wundere mich, die Italiener sind doch sonst recht entspannt… Na gut, wir haben es hier auch mit den etwas verschlosseneren Ligurern zu tun. Jedenfalls ist das Rezept nachweislich seit Mitte des 19. Jahrhunderts schriftlich dokumentiert und soll sogar aphrodisierende Wirkung haben. Also aufgepasst!


Zutaten: (ergibt ca. 1½ Tassen)
2 Töpfe Basilikum, frisch
35 g Parmesan DOP, gerieben (alternativ: Grana Padano)
15 g Pecorino DOP (Fiore sardo), gerieben
30 g Pinienkerne, geröstet (im Original ungeröstet!)
1 – 2 Knoblauchzehen, frisch
Meersalz, grob
50 – 100 ml Olivenöl

In einer Küchenmaschine die Basilikumblätter plus Stängel mit etwas Öl und Salz kleinhäckseln, dann Käse und Knoblauchzehe dazu, weiter häckseln, am Schluß die Pinienkerne auch noch dazugeben und bis zum gewünschten Feinheitsgrad zerkleinern. Mit Salz abschmecken, Olivenöl bis zur gewünschten Konsistenz hinzufügen und in ein Schraubdeckelglas umfüllen. Die Oberfläche muss mit Olivenöl bedeckt sein.

Da die Blätter oxidieren und nachdunkeln, sollte das Pesto frisch verzehrt werden.

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