In den letzten Wochen seit meiner Rückkehr aus Italien war wenig Zeit, um neue Kreationen auszuprobieren. Lust schon, aber leider viel zu wenig Zeit, um Luft zu holen, Muse zu haben, zur Ruhe zu kommen. Ich hoffe, das ändert sich jetzt langsam wieder – und ich arbeite daran. Für unseren Mädelsabend habe ich mich genau aus diesem Grund ans Werk gemacht, mein neues Nudelbrett und die Nudelmaschine ausgepackt und die Küchenschürze umgebunden (kein Witz, sonst sind meine Kleider hinterher voller Mehlstaub!).
Aus italienischem Pastamehl und Eiern wird der Teig geknetet, aus Auberginen und Ricotta die Füllung gemacht und reife, aromatische Tomaten dienen als Grundlage für eine einfache, aber leckere Salsa.
Alles zusammen ergibt ein wunderbares, sehr feines Nudelgericht. Zugegebenermaßen sind selbstgemachte, gefüllte Nudeln immer etwas aufwändiger, aber wenn man mal etwas Besonderes möchte, unschlagbar. Ich habe mich hier für Cappelletti entschieden. Sie sind den Tortellini ähnlich, nur werden sie nicht um den Finger gewickelt, sondern an den Enden ohne Loch zusammengeknipst. Ravioli gehen natürlich auch und sind schneller hergestellt, nur würde ich sie dann nicht zu üppig füllen.
Um nicht unter Zeitdruck zu kommen, kümmere ich mich gern schon am Vortag um Teig und Füllung. Wichtig ist, beides vor Verarbeitung wieder Zimmertemperatur annehmen zu lassen.

Zutaten: (6 Portionen, ca. 150 Nudeln)
Für den Teig:
400 g Pasta-Mehl (italienisches Mehl Typ 00)
4 Eier
Für die Füllung:
360 g Aubergine, in Würfel
200 g Ricotta
40 g Parmesan, gerieben
6 Blätter Basilikum, und mehr zum Verzieren
Olivenöl
Meersalz
Für die Salsa:
1,5 kg Tomaten (Marzano od. Fleischtomaten, Hauptsache reif)
Olivenöl
2 -3 Knoblauchzehen
Chiliflocken
Meersalz

Für den Nudelteig das Mehl auf der Arbeitsfläche oder in einer Schüssel mit den Eiern verkneten, bis sich die Teigkugel auf Fingerdruck wieder leicht aufwölbt. Gut in Frischhaltefolie wickeln und eine halbe Stunde ruhen lassen (oder über Nacht in den Kühlschrank legen).
Für die Füllung die Auberginenwürfel in etwas Öl in einem Topf schön weich dünsten und leicht salzen. Komplett auskühlen lassen, dann mit dem Basilikum zusammen pürieren. Mit Ricotta und Parmesan gleichmäßig verrühren und mit Salz abschmecken. In einen 1l-Gefrierbeutel füllen.
Für die Salsa die Tomaten kurz in kochendes Wasser legen, häuten und in kleine Würfel schneiden, Saft nicht wegschütten. Alles mit Knoblauch, Öl und wenig Chiliflocken verrühren, mit Salz abschmecken.
Den Nudelteig mit der Maschine zu dünnen Bahnen (1 mm Dicke) oder mit dem Nudelholz zu einer dünnen Platte ausrollen. Auf Semola auslegen und mit einer Folie bzw. einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel zudecken, damit der Teig nicht austrocknet. Je nachdem, was man kann oder bevorzugt, formt man Ravioli oder Tortellini oder Cappelletti.
Ravioli gehen am schnellsten mit einer Ravioliform mit Ausbuchtungen für die Füllung. Mit einer weiteren Teigplatte belegen und darüber rollen, sodass Ravioli entstehen.
Für Tortellini und Cappelletti schneidet man den Teig mit einem Roller in Rechtecke oder mit einem Ausstecher in Kreise von 6 bis 7 cm Größe. Vom Gefrierbeutel eine kleine Ecke abschneiden und auf die Teigstücke etwa Kichererbsen große Kugeln von der Füllung setzen. Die Teigstücke jeweils zu einem Dreieck oder einem Halbkreis zusammenklappen, gut andrücken und die Enden nach unten hin aufeinanderlegen zusammenknipsen. Auf mit Semola bemehlter Fläche parken, bis alle fertig sind.
Die Salsa nur leicht erwärmen, sie muss nicht kochen.
Für die Nudeln reichlich Wasser zum Kochen bringen, gut salzen und die Nudeln portionsweise darin für 3 Minuten kochen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und eventuell in einem Topf oder einer Schüssel mit wenig Öl oder Butter warm halten. Hat man alle Nudeln gekocht, mit der Salsa servieren und mit etwas mehr Basilikum bestreuen.
