Saat, die Kälte braucht

Letztes Jahr wollte ich unseren Bienen etwas Gutes tun und die Wildblumenwiese etwas aufpimpen. Dafür habe ich mir ein paar Samen bestellt. Leider habe ich zu spät entdeckt, dass es für die Aussaat – das war glaube ich im März – zu spät war. Das stand was von Kaltkeimer auf dem Tütchen. Ich habe mich mit dem Thema vorher nicht in der Tiefe befasst und dachte, dann simuliere ich einfach den Winter und legte das Tütchen für zwei Wochen in den Kühlschrank (von Kühlschrank hatte ich nämlich irgendwo etwas gelesen. Leider fiel mir nicht im Traum ein, dass damit die Töpfchen mit der Saat gemeint waren, denn wer hat schon Platz für Blumentöpfe im Kühlschrank?). Mangels Zeit habe ich sie dann frustriert einfach irgendwie in der Wiese verstreut. Was kam dabei heraus? Nichts.

Dieses Jahr soll das ganz anders werden. Ich habe mir den Großen Wiesenknopf, die schöne Rote Witwenblume, den Wiesenstorchschnabel, der mich an die Blumenwiesen aus meiner Kindheit erinnert, ebenso die Wiesenwitwenblume bestellt.

Kaltkeimer
Kaltkeimer

Ende Januar kamen sie an und ein paar Tage später habe ich es geschafft, sie in Saatschalen in feuchte Erde zu säen. Ich habe dafür Erde und Sand gemischt. Die Feuchtigkeit brauchen sie unbedingt zum Quellen. Nun brauchen Kaltkeimer aber auch 2-4 Wochen Gefriertemperaturen, was diesen Winter sowieso schwierig wird. Das Klima lässt grüßen. Erst durch die Kälte wird nämlich die Keimung ausgelöst.

Besser ist es, solche Samen schon im November zu säen. Das geht auch direkt an Ort und Stelle, wie es die Natur machen würde. Dann muss man sich auch nicht darum kümmern, die Feuchtigkeit konstant zu halten usw.

Wir werden sehen, was dabei herauskommt.

NACHTRAG:  Die Aussaat in Saatschalen hat damals ziemlich gut funktioniert (Standort: kaltes Gewächshaus). Man muss die Pflänzchen dann eben später pikieren und einzeln vorsichtig in kleine Töpfe umsetzen. Bei mir gibt es bei diesem Arbeitsschritt leider auch immer Schwund. Aber mittlerweile haben sich Witwenblume, Wiesenstorchenschnabel und vereinzelt auch der Wiesenknopf in der Wiese etabliert – wenn auch nicht in dem Ausmaße, wie ich mir das gerne wünschen würde.

print

Share Button

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Hendrik Werner sagt:

    Moin, mich würde interessieren, was aus den Samen im Kühlschrank geworden ist 🙂 Wollen Sie das ergänzen? Beste Grüße

    1. anna sagt:

      Nachtrag im Artikel: Die Aussaat in Saatschalen hat ziemlich gut funktioniert. Sie standen im kalten Gewächshaus. Man muss die Pflänzchen dann eben später pikieren und einzeln vorsichtig in kleine Töpfe umsetzen. Bei mir gibt es bei diesem Arbeitsschritt leider auch immer Schwund. Aber mittlerweile haben sich Witwenblume, Wiesenstorchenschnabel und vereinzelt auch der Wiesenknopf in der Wiese etabliert – wenn auch nicht in dem Ausmaße, wie ich mir das gerne wünschen würde. 

Schreibe einen Kommentar zu Hendrik Werner Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.