Überraschend: Scarpaccia di Zucchine

Wenn man ein bisschen in die italienische Alltagsküche eintaucht, entdeckt man doch immer wieder überraschende Rezepte, die so lecker und so einfach zuzubereiten sind, dass man sich fragt, warum sie nicht schon längst bei uns angekommen sind. Wie diese Zucchini-Scarpaccia aus dem Backofen, die ihren Ursprung in einer Region der Toskana hat. „Scarpaccia“ ist eigentlich ein abfälliger Begriff für Schuhe, deshalb fällt mir eine adäquate Übersetzung schwer. Ich tendiere daher eher zu der Bezeichnung Fladen.

Die typische Zubereitungsart besteht darin, das dünn gehobelte Gemüse zu salzen und 2 Stunden Wasser ziehen zu lassen, danach wird es lediglich mit einer Mischung aus Weizen-, Kichererbsen- und Maismehl vermischt und im Ofen mit Olivenöl knusprig gebacken, innen bleibt sie dennoch saftig. Klingt gut? Klingt gut. Die Mehlmenge erscheint gering, das Resultat wird so aber besser. 

Mein Mann hat sich als Komponente etwas Käse gewünscht. Der kommt im Original zwar nicht vor, schmeckt dennoch lecker und gibt neben den Kräutern noch mehr Würze.

Man sucht sich am besten entweder junge, feste Zucchini aus, eventuell mit Blüten, oder Trombette-Zucchini, wie hier. 

Nachtrag: 1. Von einer Leserin stammt noch folgende gute Idee: Man macht einen Dip aus Joghurt, Schmand und Knoblauch und isst den noch dazu.
2. Wenn die Zucchini viel Wasser ziehen, ist es ratsam, dieses größtenteils abzugießen. Dann braucht die Scarpaccia im Ofen keine 50 Minuten, wie einige Leserinnen berichtet haben. Die hier verwendeten Trombette sind fester.


Die Scarpaccia mit zusätzlichem Käse

Zutaten: (1 Blech, 2 – 4 Personen)
700 g Zucchini (hier: Trombette aus Ligurien)
150 g Zwiebel (junge Gemüse- oder weiß)
50 g Weizenmehl
50 g Maismehl
50 g Kichererbsenmehl
1 TL frischer Majoran, grob gehackt
1  TL frischer Oregano, grob gehackt
Olivenöl
Meersalz
Pfeffer
nach Belieben: 50 – 100 g geriebener Käse

Zucchiniblüten entfernen, Stempel herausschneiden und beiseitelegen.

Über einer Schüssel die Zucchini in 2 mm feine Scheiben hobeln, ebenso die Zwiebel in Ringe. Gut salzen und im Kühlschrank mindestens 2 Stunden Wasser ziehen lassen.

Die Mehlsorten vermischen und mit reichlich Pfeffer und 5 EL Olivenöl unter die Gemüse heben. Dann die Kräuter, Blüten und eventuell den Käse hinzufügen.

Den Backofen auf 220° C Umluft stellen. Ein Backblech mit Backtrennpapier belegen. Die Gemüsemischung dünn darauf verstreichen, mit den Händen plattdrücken und 20 – 25 Minuten im Backofen goldbraun backen (Anmerkung: bei mehreren Leserinnen war sie bis 50 Minuten im Ofen, liegt vermutlich an den Zucchini, wenn sie viel Wasser gezogen haben?). Etwas abkühlen lassen und in Stücke geschnitten servieren.

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4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ute sagt:

    Hallo Anna,
    habe ich gestern nachgekocht und ist wieder sehr lecker. Allerdings war die Backzeit doppelt so lange bei mir, das lag vielleicht an der kürzeren Marinierzeit der Zwiebeln.
    Werde ich wieder machen! Dazu gab es einen Dip aus Joghurt, Schmand und Knoblauch.

  2. Annette sagt:

    Haben wir sehr genossen. Vielen Dank.
    Bei mir war die Scrapaccia länger im Ofen (rund 50 Minuten). Beim nächsten Versuch lasse ich den Käse weg.

  3. Barbara sagt:

    Hallo liebe Anna,
    danke für das tolle Rezept!
    Gibt es denn einen Trick, dass eine Scarpaccia generell nicht so stark am Backtrennpapier anbackt? Ich bin fast verzweifelt, weil ich sie kaum mit einem Pfannenwender abbekam, dabei ist das Papier (Markenprodukt von Toppits) doch eigtl. beschichtet. Das Problem hatte ich auch schon bei Rezepten von anderen Autoren, hat mit Sicherheit nichts mit Deinem zu tun, ich suche nur nach einer Lösung, weil ich Scarpaccia so gerne mag.
    Wenn man nun Dauerbackfolie nähme, kann man nicht gut drauf schneiden, da die Folie kaputt geht.
    Meine Fragen:
    Schüttest du das überschüssige Wasser, das durchs Einsalzen aus den Zucchini kommt erst mal ab, bevor du die Mehlmischung untermengst? Ölst du das Backpapier vorher noch extra ein?

    Hättest Du mir bitte einen Tipp?

    Liebe Grüße
    Barbara

    1. anna sagt:

      Liebe Barbara,
      ich benutze tatsächlich auch die Dauerbackfolie, fette sie nicht ein und löse die Scarpaccia nach dem Backen erstmal mit dem Pfannenwender, das geht immer ganz leicht und ich ziehe sie dann von der Folie aufs Blech, um die Folie beim Schneiden nicht zu beschädigen.
      Das Wasser lasse ich in der Schüssel, damit sich das Mehl damit verbindet. Da ich aber in Italien die ligurischen Zucchini verwende, die fester sind und vermutlich weniger Wasser ziehen, würde ich es doch größtenteils wegschütten. Einige Leserinnen berichten, sie hätten die Scarpaccia bis zu 50 Minuten im Ofen gelassen. Ich kann nur spekulieren, aber vielleicht ist dann zu viel Wasser das Problem.
      Ich hoffe, dir geholfen zu haben und wünsche weiterhin gutes Gelingen und guten Appetit!
      Anna

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