Quitte (Cydonia oblonga)

Glücklich kann sich schätzen, wer einen Quittenbaum im Garten hat. Quitten sind nämlich exlusive Früchte und bei uns, ausser vielleicht auf Wochenmärkten, schwer zu bekommen. Das ist schade, weil man mit ihnen wunderbar kochen kann und sie voll wertvoller Inhaltsstoffe stecken. Ihre Kerne werden als bewährtes Hausmittel gegen Husten eingesetzt, sie enthalten viele Vitamine und Spurenelemente sowie Pektin, das gegen Entzündungen im Magen- und Darmbereich wirkt. Unangenehm ist allein die Gerbsäure, die sich aber durch Schälen und dünsten verflüchtigt.

In Deutschland findet man diese schönen Bäume nur vereinzelt in den Gärten. Früchte, die bei uns verkauft werden, kommen meistens aus Spanien, wo Quitten auch erwerbsmäßig angepflanzt werden. In Spanien und Portugal wird aus den Früchten das bekannte Quittenbrot „Membrillo“ gemacht, eine Süßigkeit, bei der der Saft mit viel Zucker so lange eingedampft wird, bis er schnittfest geworden ist.

Ursprünglich stammen die goldenen Früchte aus dem Kaukasus, wo sie schon vor 4000 Jahren kultiviert wurden. In Griechenland findet man sie ab 600 v. Chr., bei den Römern ab 200 v. Chr. In Mitteleuropa werden sie erst seit dem 9. Jahrhundert angebaut, dort als wärmeliebende Pflanzen bevorzugt in Weinbaugebieten.

Auch in der Mythologie haben sie ihre Spuren hinterlassen. Quitten waren als Frucht der griechischen Liebesgöttin Aphrodite ein Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit. Im alten Rom legte man sie in den Zimmern der Herren aus, wo sie durch ihren Duft die Angebeteten betören sollten.

Zwischen Ende Oktober bis Anfang April können Quittenbäume bei frostfreiem Wetter sehr gut gepflanzt werden. 


Steckbrief

Sorte: „Champion“ , die Cydonia Champion besitzt einen mittelstarken Wuchs und eine breit ausladende Krone, auch als Meisterquitte bekannnt; sie ist eine sehr robuste Sorte mit regelmäßigen und schnell einsetzenden Erträgen. Für den Obstbau und Hausgarten bestens geeignet. Trägt große aromatische birnenförmige Früchte. Diese sind mit einem weißen Filzbelag überzogen. Wächst in normalem Gartenboden

Sorte: „Portugiesische Birnenquitte“ , starkwüchsig, aufrecht wachsend mit großen Blättern. Die Frucht ist groß, birnenförmig, die Schale gelb mit leichter Wolle. Das Fruchtfleisch ist weißgelb und saftig. Die Erträge sind hoch und früh einsetzend. Die Reifezeit ist Anfang bis Mitte Oktober, die Verwertungsreife bis Ende November. Sie stellt an den Boden hohe Ansprüche und ist nur für wärmere Lagen geeignet

Sorte: „Konstantinopeler Apfelquitte“ , sie besitzt einen mittelstarken und breit aufrechten Wuchs. Sehr robuste Sorte mit regelmäßigen und früh einsetzenden Erträgen. Für den Obstbau und Hausgarten bestens geeignet. Trägt große aromatische und mittelfeste Früchte. Hellgelbe Frucht mit hellem Fruchtsaft und feinsäuerlichem Aroma. Wenig Steinzellen. Sehr guter Pollenspender für andere Quitten. Bei guter Pflege und idealem Standort wird sie bis zu 4,5 m hoch wachsen

Sorte: „Bereczki Birnenquitte“ ,  diese Sorte benötigt einen geschützen Standort und bringt goldgelbe, große Früchte mit süßem, feinen Aroma. Fruchtreife ab September

Blühzeit: Mai – Juni

Fruchtreife: Oktober – November

Befruchter: selbstfruchtbar, der Ertrag wird aber deutlich erhöht wenn ein Befruchter vorhanden ist, wie etwa die Konstantinopeler Apfelquitte

Familienzugehörigkeit: Rosaceae (Rosengewächse)

Standort: sonnig, geschützt

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