Einmal im Jahr verkauft unser Bioladenhändler frische Bitter-Orangen von Demeter. Die letzten Jahre habe ich sie leider immer verpasst. Ich dachte, im Februar geht die Zitrusfrüchte-Saison langsam zu Ende und hatte mit meiner Orangenmarmelade aus gemischten Zitrusfrüchten schon längst einen Vorrat angelegt. Nun habe ich sie extra bestellt und zum ersten Mal eigene Bitter-Orangen-Marmelade gekocht.
Sie ist überaus köstlich und schmeckt viel intensiver als jede gekaufte, die ich bisher probiert habe. Am Anfang ist sie fruchtig-süß, um dann hinterrücks mit ihrem angenehm bitteren Aroma zu überraschen. Herrlich! Sie basiert auf einem alten, original englischen Rezept aus dem Daily Telegraph. Ich dachte, ein bißchen Irish Whiskey als Ausgleich tut dem britischen Traditionsprodukt ganz gut.
Die Bitter-Orangen-Marmelade wurde übrigens von einer Schottin im 17. Jahrhundert erfunden, als sich ein spanisches, mit Sevilla-Orangen beladenes Handelsschiff im Hafen von Dundee vor einem Sturm in Sicherheit bringen musste. Dort konnte ein Kaufmann die verderbliche Ware billig erstehen und bat seine Frau Janet Keiller, sich etwas dazu auszudenken. Sie hat sie einfach mit viel Zucker eingekocht und als Jam verkauft
Zutaten: (ca. 11 Gläser à 300 ml)
6 Sevilla-Orangen
1 Zitrone
3 l Wasser
2 kg Gelierzucker 1:1
3 El Whiskey
Die Orangen und Zitrone in dünne Scheiben schneiden und die Kerne aufbewahren. Dafür am besten die Orangen zuerst einmal quer und dann die Hälften längs vierteilen.
In einem großen Kochtopf 3 l Wasser über die Fruchtstücke gießen und die Kerne in einer separaten Schüssel mit dem Rest des Wassers bedecken. Beide Behälter mit einem Deckel verschließen und 24 Stunden ziehen lassen.
Das Einweichwasser der Kerne durch ein Sieb in den Topf gießen. Es enthält Pektin und ist ganz geleeartig. Kerne entsorgen. Alles zum Kochen bringen und etwa 2 bis 2,5 Stunden köcheln lassen.
Sobald das Kochgut auf etwa 2 Liter Volumen reduziert ist, den Zucker hinzufügen und nach Packungsanweisung etwa 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, dann noch den Whiskey am Schluss hineinrühren. In saubere Gläser füllen, Deckel aufschrauben, einmal auf den Kopf stellen, wieder umdrehen und dann auskühlen lassen.
Vor einigen Tagen durfte ich ein Glas dieser leckeren Marmelade als Gewinn in Händen hallten und am Sonntag stand sie auf dem Frühstücktisch.
Ich kann nur sagen: dieses Rezept muss man nachkochen! Selbst mein Mann ( mag eher keine Orangenm.) meinte: “ Hmm…gut…das geht nicht besser…bitter und süß…optimal.
Mehr Worte brauch es nicht.
Danke Anna, dass wir testen und genießen dürfen
Birgit
Liebe Birgit, ein schöneres Kompliment konntet ihr mir gar nicht machen. Vielen Dank!!!!