Grundrezept Nudelteig (I)

Nudeln machen glücklich. Besser gesagt, die enthaltenen Kohlenhydrate, die im Körper in Zucker umgewandelt werden, machen glücklich. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Nudeln in Deutschland liegt im Jahr bei etwa 8 Kilogramm. Die Deutschen nehmen damit Rang 13 weltweit ein, während die Italiener mit 25 Kilogramm die unangefochtenen Spitzenreiter sind. Vielleicht sind sie deshalb so lebensfrohe Menschen. Jeden Tag den herrlichen Geschmack einer Pasta als Primo Piatto – was will man mehr (Venedig würde ich allerdings davon ausnehmen).

Dass Marco Polo die Nudel ursprünglich aus China mit nach Italien gebracht hat, ist übrigens eine Legende. Schon in der griechischen Antike wurde Lasagne gekocht. Verzichtet man auf Nachschlag und zu viel Sahnesauce, machen sie auch nicht dick.

Es gibt unzählige Grundrezepte für Nudelteig: mit mehr oder weniger Eiern, ganz ohne Ei oder ganz fein mit mehr Eigelben, mit Vollkorn, mit Mehl aus dem Feinkostladen, gesiebt oder auch nicht, glutenfrei, mit Kurkuma für mehr Farbe, gestreift, gesprenkelt, grün oder rot.

Mir ist das alles zu viel Gedöns, ich habe einen Nudelteig, der für Bandnudeln genauso gut ist wie für Maultaschen und Ravioli und bei dem ich die Eier vollständig verwerten kann. Man braucht im Grunde noch nicht mal spezielles Mehl. Der Hartweizenanteil macht die Herstellung nur einfacher, weil er die Feuchtigkeit besser aufnimmt. Ich mische meistens Typ 550 mit Semola (Hartweizen).


Zutaten: (Faustregel: pro Person 100 g Mehl und 1 Ei, das ist reichlich bemessen, ist aber egal, denn lässt man sie als Bandnudeln trocknen, machen sie am nächsten Tag nochmal glücklich

500 g Mehl (Instant, Hartweizenmehl, Spätzlemehl oder Typ 00)
5 Bio-Eier
2 EL Olivenöl
1 TL Meersalz

Aus den Zutaten einen glatten Teig kneten. Das geht zunächst am besten mit den Knethaken des Handmixers, dann von Hand weiter kneten. Mit etwas Übung kann man auf den Mixer auch verzichten. Der Teig sollte nicht klebrig sein, in diesem Fall noch etwas Mehl zugeben.

Den Teig 1 Stunde in Folie gewickelt ruhen lassen.

Jetzt schafft man sich erstmal Platz …

Dann den Teig in vier gleiche Teile schneiden, etwas platt drücken und mit der Nudelmaschine zu dünnen Platten verarbeiten. (Als Studentin hatte ich noch keine Nudelmaschine und habe meine ersten Teigplatten immer mit dem Nudelholz gerollt. Diesen Akt sollte man sich möglichst ersparen.)

Die Walzen der Nudelmaschine also ganz breit stellen und die Platten drei bis viermal durchnudeln, zusammenfalten, durchnudeln, zusammenfalten, bis sie schön rechteckig sind. Dann die Walze Stufe für Stufe enger stellen, bis die gewünschte „Dicke“ erreicht ist.

Danach zu Tortelli, Pappardelle, Tagliolini, Maultaschen oder anderen Nudelarten, mit oder ohne Füllung verarbeiten – und glücklich werden.

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