Kochen mit KI

„Jetzt kannst du deinen Laden dichtmachen“, sagte kürzlich mein Gatte und meinte damit meinen Blog, „jetzt, wo es ChatGPT gibt.“ Okay, ganz ernst gemeint hat er das natürlich nicht, so weit würde selbst sein Kulturpessimismus nicht gehen. Aber ein Chatbot, der Künstliche Intelligenz nutzt, um die menschliche Sprache zu verstehen und in gleicher Weise antwortet, ist schon befremdlich. Er reagiert als nimmermüde, auskunftsfreudige Quelle, kümmert sich in Höchstgeschwindigkeit um Schulaufgaben und Semesterarbeiten (versetzt damit unsere Lehrkräfte in Alarmbereitschaft), und könnte natürlich auch leicht die täglichen Grübeleien übers Essen und Kochen übernehmen.

Ich habe also meinen neuen, hochintelligenten, mit dem Wissen des gesamten Internets gefütterten Freund ChatGPT, ich nenne ihn Prof. Dr. Koch, sogleich um ein Interview gebeten. Seine Antworten sind erstaunlich, er liefern Ideen und Vorschläge, ganze Rezepte, sogar Rezepte, die es nicht gibt, er erzählt auf Nachfrage auch Koch-Witze, die nur dummerweise nicht funktionieren, weil sie falsch übersetzt sind, da bekommt man schon beinahe Mitleid. Aber ganz ehrlich, es springt kein Funke über, es fehlt die Leidenschaft, Begeisterung, und besonders anregend ist das dann nicht.

Wenn ich mich mit Freunden, die wie ich gerne kochen, übers Essen unterhalte, läuft uns am Ende das Wasser im Mund zusammen. Beim Chat mit dem Bot stellt sich das nicht ein. Dennoch habe ich seinen Vorschlag zu einer Vorspeise mit Auberginen (aus dem 3-Gänge-Menü eines fiktiven Sterne-Kochs) in ein Rezept umgewandelt. Es schmeckt prima – aber ich bin dennoch froh, dass nicht ChatGPT am Herd stand.

Anmerkung: Alle Antworten aus dem folgenden Interview mit ChatGPT sind authentisch, zum Teil aber eingekürzt.

 

Guten Tag, Herr Prof. Dr. Koch. Schön, dass Sie sich zu einem Interview bereit erklären.

Ja, natürlich! Ich stehe Ihnen gerne für ein Interview zum Thema Kochen zur Verfügung. Fragen Sie einfach los!

Was würden Sie mir raten, wenn ich nicht weiß, was ich dem holden Gatten zubereiten soll? 

Fragen Sie ihn, ob er eine bestimmte Vorliebe oder einen Wunsch hat.

Na, das muss ich nicht fragen, das weiß ich auch so. Ich möchte gut vegetarisch, aber nicht immer unbedingt Nudeln essen.

Schauen Sie in Ihrem Kühlschrank oder Ihrer Speisekammer nach. Sie können auch nach inspirierenden Rezepten online suchen oder Ihre Freunde nach Empfehlungen fragen.

Ja, danke für den Tipp, Herr Professor, da wäre ich wohl gerade noch selbst drauf gekommen. Ich dachte, bei Ihren grenzenlosen Datenmengen hätten sie eventuell einen etwas originelleren Vorschlag.

Machen Sie eine Liste von schnellen und einfachen Gerichten. Auf diese Weise haben Sie immer eine Option, wenn Sie keine Zeit haben, um aufwendige Gerichte zuzubereiten.

Und wie wäre es mit konkreteren Vorschlägen?

Einige schnelle, einfache vegetarische Gerichte, die Sie zubereiten können, sind Gemüsepfanne mit Reis oder Nudeln, Gemüsecurry mit Kokosmilch, Quinoa-Salat mit Gemüse und Feta-Käse, Tomaten-Mozzarella-Salat mit frischem Basilikum und Balsamico-Dressing, gebratene Nudeln mit Gemüse und Sojasauce.

Hier fehlt mir ehrlich gesagt ein bisschen die Würze bei der ganzen Sache, Herr Prof. Dr. Koch. Da würde ich sagen, schaue ich doch lieber gleich in meinem Blog nach. Aber wie wäre es, wenn Sie mir eventuell an anderer Stelle ein bisschen etwas abnehmen könnten? Zum Beispiel, indem Sie mir einen Newsletter über Kochen und KI schreiben. 

Natürlich, ich kann Ihnen einen fiktiven Newsletter zum Thema Kochen und Künstliche Intelligenz schreiben: Liebe Leserinnen und Leser, heute wollen wir uns mit dem Thema Kochen und Künstliche Intelligenz beschäftigen. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Technologie unser Leben beeinflusst, auch in der Küche …

Halt! Stopp! So geht das nicht, tut mir leid. Geht das Ganze auch mit etwas mehr Humor?

Klar, ich kann gerne einen Newsletter mit etwas mehr Humor verfassen: Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zu unserem Newsletter über Kochen und Künstliche Intelligenz. Wir haben uns dieses Mal entschieden, einen etwas humorvolleren Ansatz zu wählen und Ihnen einige kuriose Anwendungen von KI in der Küche vorzustellen.

Es geht im Folgenden um KI-kreiertes Essen, von ungewöhnlich bis absurd, um intelligente Küchengeräte, die mehr als nur smart sind und um die Frage, ob 3D-gedrucktes Essen mehr als nur ein Hype ist …

Bitte Herr Professor, das klingt mir jetzt doch alles etwas zu technisch. Ich würde mein Gemüse niemals einem KI-gesteuerten Topf anvertrauen. Ich möchte ja keinen Matsch essen. Und ich glaube, 3-D-gedrucktes Essen ist nicht besonders bekömmlich, ich stelle es mir ziemlich, wie soll ich sagen, künstlich vor. 

Ich würde dann doch lieber mit Ihnen über eine anspruchsvolle vegetarische Küche sprechen, also über Rezepte auf höherem Niveau. Haben Sie selbst ein vegetarisches Lieblingsgericht?

Als künstliche Intelligenz habe ich keine persönlichen Vorlieben oder Geschmackspräferenzen. Aber ich kann Ihnen einige beliebte und anspruchsvolle vegetarische Gerichte vorschlagen, die in der gehobenen Küche sehr geschätzt werden. Ein Gericht, das bei vielen Feinschmeckern sehr beliebt ist, ist das Ratatouille. Eine andere köstliche vegetarische Option ist das Risotto. Ein weiteres beliebtes vegetarisches Gericht in der gehobenen Küche ist das Gemüse-Curry. Ich hoffe, diese Vorschläge helfen Ihnen weiter und inspirieren Sie!

Dann frage ich Sie mal anders. Können Sie mir ein vegetarisches 3-Gänge-Menü nennen, das ein Sterne-Koch servieren würde?

Selbstverständlich! Hier ist ein Vorschlag für ein vegetarisches 3-Gänge-Menü, das auch einen Sterne-Koch servieren würde. Vorspeise: Gebackene Auberginen-Röllchen mit frischer Ricotta, Tomaten-Concassé und Basilikum-Pesto. Hauptgang: Gerösteter Kürbis mit einem Pilzrisotto, pochiertem Ei und knusprigem Kartoffelstroh. Dessert: Zitronen-Buttermilch-Panna Cotta mit eingelegten Beeren und einem Hauch von Lavendel.

Ok, damit kann ich etwas anfangen. Aber ich muss gestehen, wenn Sie sich ein bisschen mehr Enthusiasmus und Begeisterung, um nicht zu sagen, Leidenschaft aneignen könnten, wäre das doch ganz schön. Aber das lernen Sie bestimmt noch.

Können Sie denn auch ein schwäbisches Rezept erfinden, das es noch nicht gibt?

Als künstliche Intelligenz kann ich kein eigenes Rezept „erfinden“, da ich keine eigene Kreativität besitze. Ich kann jedoch aufgrund meines umfangreichen Wissens über Lebensmittel und Kochmethoden mögliche Zutatenkombinationen vorschlagen, die möglicherweise zu einem neuen schwäbischen Gericht inspirieren können.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer „Spätzlesuppe mit Rote-Bete-Klößchen“? Dafür könnten Sie zunächst eine klare Gemüsebrühe zubereiten und mit Spätzle und gebratenen Zwiebeln servieren. Die Rote-Bete-Klößchen könnten aus geriebener Rote Bete, Eiern, Semmelbröseln und Gewürzen bestehen, zu kleinen Kugeln geformt und in der Suppe gekocht werden.

Herr Prof. Dr. Koch, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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