Tante Vallis Birnen-Kompott

Tante Valli hatte Haare bis zum Po, die sie jeden Tag zu einem strengen Dutt auftürmte.  Tante Valli war recht beleibt und schob ihr Leben lang jeden Morgen – anfangs durch die Trümmer im Nachkriegs-Berlin – ihren mächtigen, schweren Gemüsekarren vors Neuköllner Krankenhaus, um dort ihre Kartoffeln, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Äpfel und Birnen zu verkaufen. Weggeworfen wurde nichts. Übrig gebliebenes Obst wurde eingekocht und im Vorratsschrank in großen Weckgläsern gelagert. Tante Valli lebte sparsam bis ärmlich und zur Miete, doch am Ende ihres Lebens hatte sie ein paar kleinere Häuser gekauft. Sie brachte den Kindern das Rechnen bei – das war für sie das Wichtigste. Tante Valli schlief mit offenem Haar, aufrecht sitzend im Bett, mit zwanzig Kissen im Rücken. So tat sie auch ihren letzten Seufzer. Geblieben ist dieses äusserst einfache und doch so leckere Rezept ihres Birnenkompotts


Zutaten:
1 kg reife, feste Birnen
3 Stangen Zimt
3 – 5 El Zucker (nach Geschmack)

Die Birnen schälen, vierteln und Kerngehäuse sowie Stielansatz entfernen. Birnen, Zimtstangen und Zucker in einem Topf mit 1 – 2 Tassen Wasser zum Kochen bringen, je nachdem wieviel Sud man nachher haben möchte. Bei geschlossenem Deckel etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die Früchte sollen nicht zerfallen.

Möchte man die Früchte einmachen, dann die geschälten Viertel mit einem Stück Zimtstange, etwas Zucker und mit Wasser bis 1 cm unter den Rand aufgefüllt in sterile Weckgläser füllen. Die ebenfalls sterilen Glasdeckel mit sauberen, abgekochten Gummiringen belegen, die Gläser damit schließen, mit Klammern befestigen und 25 Minuten in einem großen Topf mit Wasser bei ca. 80°C einkochen. Auf einem Geschirrtuch ganz auskühlen lassen. Die Klammern können später entfernt werden, weil sich ein Vakuum gebildet hat.

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