Himmlisch: Gnocchetti con crema di pecorino e basilico

Es ist doch erstaunlich, dass selbst die italienische Küche noch immer kleine Schätze bereithält. Und mir ist absolut schleierhaft, warum mir dieses hervorragende Gericht noch auf keiner Speisekarte eines italienischen Restaurants begegnet ist – bis kürzlich auf Sardinien an unserem letzten Abend. Es ist eines jener Gerichte, bei denen man stumm und voller Hingabe genießt, jeder Bissen heilig ist und auch der letzte Rest Sauce mit einem Stück Brot vom Teller gewischt werden muss.

Ich habe es nach unserer Rückkehr für unsere italienischen Nachbarn gekocht, die ebenso hingerissen waren. Gnocchetti sind etwas kleiner als Gnocchi, ich finde, dadurch auch feiner. Für die Sauce habe ich in unserem Bioladen frischen Weichkäse aus Schafsmilch gekauft, der einen sehr milden Geschmack hat.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAVorweg gab es eine frische Tomatensuppe mit leichter Schärfe, ein Rote-Bete-Carpaccio für uns Frauen (ich kenne nur wenige Männer, die sich so sehr nach Roter Bete verzehren wie wir), dazu selbstgemachtes Ciabatta, und als Dessert das gute Schokoladeneis nach David Lebovitz. Alle waren äußerst zufrieden.


Tipp: Die Gnocchetti lassen sich sehr gut vorbereiten, indem man sie 2 Minuten in Salzwasser vorkocht, dann abschöpft und auf einem Backblech trocknen lässt. So lassen sie sich auch gut einfrieren. Bevor sie auf den Tisch kommen sollen, nochmal in etwa 2 Minuten fertig garen.

Zutaten: (6 – 8 Personen)

Gnocchetti vorbereiten
Gnocchetti vorbereiten

Für die Gnocchetti:
1 kg Kartoffeln
200 g Mehl plus Mehl zum Bearbeiten
2 Eier
Meersalz
Für die Pecorino-Basilikum-Sauce:
260 g frischer Weichkäse aus Schafsmilch
1 Zwiebel, klein gehackt
3 Knoblauchzehen, klein gehackt
1 TL Mehl
1 Schluck Weißwein
200 ml Milch (oder Sahne)
150 g Crème fraîche
1 Zweig Thymianblättchen
2 Blätter Minze
1 Bund Basilikum
Salz
Butter, Olivenöl

Zuerst die Gnocchetti herstellen: dazu die Kartoffeln je nach Größe in etwa 20 Minuten weichkochen. Die Schale abpellen und die Kartoffeln sofort durch eine Kartoffelpresse drücken und gut ausdampfen lassen.

Auf der Arbeitsplatte mit Mehl, Eiern und Salz zu einem Teig verarbeiten, der nicht mehr kleben sollte. In acht gleich große Stücke teilen und diese jeweils zu fingerdicken Rollen formen. In regelmäßigen Abständen kleine Stücke abschneiden und diese zwischen den Handflächen zu kleinen Klößen formen. Auf einer bemehlten Fläche ruhen lassen, während man in einem großen Topf das Wasser zum Kochen bringt. Salz hinzufügen.

Gnocchetti portionsweise in das Wasser plumpsen lassen und entweder nach 2 Minuten wieder herausholen (falls man sie erst später servieren will) oder etwa 4 Minuten im Kochwasser ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.

Die Sauce ist auch nicht schwer herzustellen, wie oft zählt die Qualität der Zutaten. Zunächst in etwas Butter die Zwiebeln vorsichtig andünsten, dann die Hälfte des Knoblauchs dazutun, mit 1 TL Mehl anschwitzen und alles mit einem Schluck trockenem Weißwein ablöschen. Die 200 ml Milch mit einem Schneebesen unterrühren und einmal kurz aufkochen lassen.

Nun den zerbröckelten Käse, die Thymianblättchen und Minze hinzufügen und langsam aufköcheln. Mit einem Pürierstab fein pürieren. Die Crème fraîche mit einem Löffel unterheben und eventuell mit Salz abschmecken.

In einem anderen Gefäß das Basilikum mit Salz, Knoblauch und 3 EL Öl zu einer feinen Masse pürieren.

Wenn die Gnocchetti angerichtet werden, diese vorher mit der Pecorinosauce in einem Topf vorsichtig vermengen, auf Teller verteilen und die Basilikumpaste zuletzt darüber träufeln.

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5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Maria sagt:

    ich würde gern wissen,welche sorte kartoffeln man am besten für selbstgemachte gnoccchi nimmt,damit es auch gut klappt?
    freue mich über antwort.danke

    1. anna sagt:

      Hallo Maria, ich nehme eigentlich immer nur festkochende Kartoffeln. Entscheidend finde ich jedoch, die Kartoffel gleich nach dem Kochen zu pellen, durch die Presse zu drücken und gut ausdampfen zu lassen. Klappt immer! Viele Grüße, Anna

      1. Maria sagt:

        ich danke dir,für die schnelle antwort,…,und freue mich schon auf das nächste jahr,mit deinem super guten blog.

        ich finde in so gut ,und sooooo belebend zu lesen. hab eine gute zeit Ria

  2. Herta Goslar sagt:

    Liebe Anna,
    gestern habe ich Gnocchetti mit Parmesansaucegemacht, waren hervorragend, das Rezept hat wie immer „voll“ hingehauen. Was mich bei Ihren Rezepten nur wundert sind die Mengenangaben. Wie können 1 kg Kartoffeln als Hauptspeise für 6-8 Personen reichen?
    Vielleicht sind WIR ja nur so verfressen, aber wie macht IHR das nur?
    Ansonsten vielen, vielen Dank!
    Liebe Grüße

    1. anna sagt:

      Liebe Herta,
      ja, mit den Portionen ist das immer so eine Sache. Wenn meine Töchter mit ihren Freunden antanzen, werde ich immer schon ermahnt, mehr zu kochen. Ich würde also eher sagen, sie sind knapp bemessen, denn wir Erwachsenen versuchen die Portionen kleiner zu halten und die Kinder essen im Vergleich zu anderen wirklich weniger. Genauso will ich vermeiden, dass zu viele Reste übrig bleiben. Die werden zwar meistens bis zum Abend noch verputzt, aber dennoch… Du siehst, ein schwieriges Thema. Deshalb lasse ich bei Nudelangaben oder Reisbeilagen zum Beispiel die Menge meistens auch offen.
      Viele Grüße,
      Anna

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