Pizza vom Grill? Das war die Überraschung der letzten Saison. Sie schmeckt, wie ich sie mir immer gewünscht habe, aber im Backofen noch nie hinbekommen habe, trotz aller möglichen Kombinationsversuche von Temperatur (200° C, 240° C, 300° C) und Hitzeverteilung (Umluft, Ober-Unterhitze, mehr Hitze von unten und so weiter): der dünne Boden knusprig, der Rand außen rum mit schönen Luftblasen und nicht zu trocken und mit einem Belag der Wahl. Einfach nur lecker. Was man braucht, ist ein Grill mit Deckel und möglichst integriertem Thermometer sowie einen guten Pizzastein. Durch ihn wird der Boden der Pizza original wie aus dem Steinbackofen. Ich bin nach meiner Venedig-Erfahrung sogar schon so weit, dass ich dem Mehl einen Vollkornanteil zugestehe.
Ein weiterer Vorteil dieser Art Pizza zu backen ist, dass sich jeder seinen Teigbelag gestalten kann, wie er möchte. Ich stelle am liebsten die ungeformten, ausreichend bemehlten Teiglinge auf einem Brett auf den Tisch, dazu die Sauce, das Gemüse und den Käse – und jeder ist selber für die weitere Zubereitung verantwortlich. Um einen runden Boden hinzubekommen, drückt man eine Vertiefung in die Mitte und zieht und dreht den Teig einfach nach außen. Das ist kinderleicht, der Teig gibt gut nach. Am Ende ist der Boden etwa handtellergroß und flugs belegt.
Eine superleckere Variante ist auch, den Teig einfach mit Olivenöl zu beträufeln, gehackten Rosmarin oder getrocknete Basilikumblüten sowie Fleur de Sel darüber zu streuen und kurz zu backen. Hmmm …
Tipp: die Pizzen immer erst belegen, kurz bevor sie auf den Stein kommen, sonst wird der Teig durch die Tomatensauce zu weich und klebt fest
Zutaten: (für 4 Personen)
Pizzateig: 500 g Pizzamehl (Variante: davon die Hälfte durch fein gemahlenes Vollkornmehl von Grell ersetzen), 250 ml Wasser, 20 g Hefe, ½ TL Salz, ca. 80 ml Olivenöl
Belag: Tomatensauce aus dem Glas, verschiedene kleingeschnittene Gemüse (wie etwa rote und gelbe Paprika, blanchierter Spinat, Artischocken, Oliven, Champignons, Fenchel und und und), gehackte Kräuter (Oregano, Rosmarin), Olivenöl, geriebener Käse (Gouda und/oder Emmentaler, der würziger ist, aber nicht so gut verläuft), in dünne Scheiben geschnittener Mozzarella, Fleur de Sel
Hefe in 1 EL Wasser auflösen. Dann die Zutaten für den Pizzateig miteinander verkneten, eventuell 2 – 3 EL Wasser hinzufügen, Teig mindestens eine Stunde ruhen lassen. Nochmal kurz durchkneten, zu einer Rolle formen und in 20 Stücke teilen. Diese gut bemehlen, damit sie nicht kleben und bis zur weiteren Verarbeitung nochmal gehen lassen.
Nachdem man den Teigling mit den Fingern eingedrückt und etwas auseinander gezogen hat, kommt der Belag wie folgt darauf:
etwas Olivenöl (dann wird der Teig knusprig), 1 bis 2 EL Tomatensauce, Kräuter nach Geschmack, Gemüse, Käse.
Die Teiglinge auf den Pizzastein legen, wenn das Thermometer etwa 240° C anzeigt, Deckel schließen und nach 5 Minuten die Pizzen genießen. Dann folgt die zweite, dritte und vierte Runde …