Was im Februar zu tun ist

In der Natur wird es lebhafter. Erste Anzeichen für eine allgemeine Aufbruchstimmung sind der auflebende Vogelgesang und – nicht zu überhören – das laute Gequietsche der Graugänse, die nach ihrer Winterreise nach und nach zu uns zurückkehren. Die ersten Paare stolzieren schon wieder durch unseren Garten. Die gewohnten und umkämpften Nistplätze von den Vorjahren sind aber noch überschwemmt.

Gemäß dem phänologischen Kalender, der zehn Jahreszeiten kennt, geht mit der Blüte der Schneeglöckchen, die nach dem Frost überall aus dem Boden schießen, und der Blüte der Haselnüsse der Vorfrühling los. Und damit die Vorfreude auf die buntere Jahreszeit.

Dieser Monat macht mich gleichzeitig auch ein bisschen nervös, wenn ich an die Anzucht der jungen Pflänzchen denke. Ungeduld ist nun ein schlechter Ratgeber. Fängt man zu früh an, kann noch so einiges schiefgehen (siehe weiter unten). Unter anderem deshalb macht es Sinn, ein Gartenbuch mit den wichtigsten Memos zu führen, um die Fehler aus anderen Jahren zu vermeiden.

Fehlendes Saatgut muss noch bestellt werden, zum Beispiel die Dicken Bohnen, die bei mir den Beginn meines neuen Gärtnerjahres einläuten. Mitte des Monats können sie in Saatschalen. Ich lasse sie im Haus keimen, stelle sie dann in einen kühlen Raum und pflanze sie Anfang März ins Freie.

Dicke Bohne (Vicia faba)


Aussaat

im Haus

  • Artischocken
  • Auberginen
  • Paprika
  • Tomaten
  • Basilikum
  • Knollensellerie (ist schwierig, würde ich später als Pflänzchen auf dem Markt kaufen)
  • Blumenkohl (Kohl hat eine lange Entwicklungszeit)

im Freiland (eventuell unter Folie geschützt)

…geschützt unter Glas/Vlies/Folie:

  • Kohlrabi
  • Feldsalat
  • Möhren
  • Rucola

Ernte

  • Grünkohl
  • Topinambur
  • Schnittlauch (aus dem Garten geholt und in den Topf gesetzt treibt er im Haus schnell aus)
  • auf der Fensterbank gezogene Kresse
  • im Glas gekeimte Sprossen

Pflege

  • Hecken und Bäume bis Ende Februar stutzen bzw. ausschneiden
  • gegen Ende des Monats Weinreben schneiden
  • eventuell Sommerstauden teilen
  • ein Mistbeet für die Frühkultur anlegen

Kaltkeimer

Manche Pflanzen brauchen Kälte, damit sich ihre Samen entwickeln. Am besten sät man sie in Saatschalen in einer feuchten Sand-Erde-Mischung schon im Herbst aus. Sie brauchen erst wärmere Temperaturen, dann ruhen sie im Winter in der Kälte und beginnen mit der Keimung, sobald die Temperaturen wieder steigen. Man kann das simulieren, indem man sie jetzt erst zwei Wochen bei 20°C feucht und warm hält und danach Temperaturen so um den Gefrierpunkt aussetzt.

Und das habe ich gelernt

  • meine Dicken Bohnen sind im ersten Jahr schneller gewachsen, als ich sie ins Beet setzen konnte. Die Folge: viel zu lange Stängel, viel zu wenig Standfestigkeit. Letztes Jahr habe ich sie nach der Keimung kühl gestellt und dann raus ins Beet gepflanzt. Solange es kühl ist, sind die Schnecken auch noch nicht so aktiv
  • meine Auberginen-, Paprika- und Tomatensamen haben im ersten Jahr schneller gekeimt als gedacht und sind wie wild in die Höhe geschossen. Ich hätte sie früher an einen kühleren Ort mit ca. 15-18°C stellen sollen, um das Wachstum etwas zu verlangsamen.
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